Mpox (“Affenpocken”)

Mpox wird als Synonym für die Erkrankung «Affenpocken» verwendet. Damit sollen mögliche Stigmatisierungen von Betroffenen verhindert werden. Männer, die Sex mit Männern haben, gehören zu den Personengruppen mit einem erhöhten Risiko.

Das Affenpockenvirus ünerträgt sich über direkten Haut- und Schleimhautkontakt sowie über Kontakt mit infiziertem Sekret von einem oder mehreren Bläschen oder Läsionen auf der Haut- oder Schleimhaut der erkrankten Person. Mpox-Viren können auch über den Schorf, über Atemwegssekrete und Körperflüssigkeiten übertragen werden.

Symptome

In der Regel sind die ersten Anzeichen hohes Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen, vergrösserte Lymphdrüsen und starke Kopfschmerzen. 1 bis 5 Tage später tritt ein Hautausschlag auf. Es wurden aber auch oft atypische Verläufe beobachtet. Zum Beispiel hatten nicht alle Betroffenen Fieber, manche Personen hatten nur wenige oder gar keine Pusteln. Manche Personen klagen über Schmerzen oder Juckreiz an den Hautläsionen. Der Ausschlag verändert sich und durchläuft verschiedene Stadien, bevor er schliesslich einen Schorf bildet, der später abfällt und gesunde Haut darunter zurücklässt.

Verlauf

Einige der Fälle sind leicht, aber ein erheblicher Teil der Personen hat starke Schmerzen und benötigt mehrere Tage bis Wochen nicht nur freiverkäufliche Schmerzmittel, sondern teilweise auch Morphinderivate. Einige Personen haben ausgeprägte Hautbefunde und sind möglicherweise durch die Vernarbung an Gesicht und Genitalien längere Zeit entstellt. In seltenen Fällen kann es zu Komplikationen wie bakterielle Infektionen der Hautläsionen oder eine Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) kommen.

Verdacht auf Affenpocken?

Wenn du dich mit Fieber unwohl fühlst und einige Tage später einen Ausschlag bekommst, lass dich bei uns testen. Bitte komme nicht einfach so vorbei. Desinfiziere oder Wasche deine Hände regelmässig und trage eine Gesichtsmaske, wenn du unter anderen Menschen sein musst. Vermeide Hautkontakt mit anderen Menschen. Teile keine Teller, kein Besteck, kein Bettzeug, keine Handtücher und keine andere Wäsche. Verzichte auf Sex, bis die Resultate des Abstrichs da sind.

Risiko minimieren

Lass dich impfen. Ungeimpfte Personen haben ein 14-fach höheres Risiko, sich mit Mpox zu infizieren (s. CDC). Auch vor schmerzhaften, schweren Verläufen schützt die Impfung. Mit der Impfung schützt du die Community, weil du dazu beiträgst, dass sich Mpox nicht verbreiten können.

Nicht die gesamte Bevölkerung muss sich impfen lassen. Die Impfung ist für Menschen sinnvoll, die ein hohes Risiko haben, sich mit Mpox zu infizieren. Das sind:

  • cis Männer mit wechselnden männlichen Sexpartnern
  • trans Personen mit wechselnden männlichen Sexpartnern
  • medizinisches Personal, das mit dem Virus in Kontakt kommt
  • alle, die mit einer infizierten Person engen Kontakt hatten
Grundsätzlich gilt: Achte auf dein Umfeld und erkennen mögliche Risikofaktoren für eine Übertragung. Orte mit vielen Kontakten und wenig oder gar keine Kleidung erhöhen das Risiko einer Übertragung. Rede offen mit deinen Sexpartnern über die aktuelle Situation. Reduziere deine Sexpartner oder vereinbare exklusive Sexdates-Zirkel. Nutze vermehrt Kondome (sie schützen so effektiv wie bei HIV, aber immer noch besser als direkter Haut-Haut-Kontakt), versuche neue Spielarten mit keinem oder wenig Körperkontakt und lasse dich – sobald angeboten – sofort impfen. Falls du oder dein Sexpartner Ausschläge hast/hat, verzichte auf jede Art von Sex – inklusive küssen oder berühren, solange du oder dein Sexpartner krank bist/sind.

Aussehen

frühes Bläschen, ⌀ 3 mm

kleine Pustel, ⌀ 2 mm

Nabelpustel, ⌀ 3-4 mm

geschwürartige Läsion, ⌀ 5 mm

Verkrustung einer reifen Läsion

teilweise entfernter Schorf

Quelle: UK Health Security Agency

Fälle in der Schweiz

Weitere Informationen

Bundesamt für Gesundheit
Dr. Gay